… schön, dass dieses Thema Dein Interesse gefunden hat. Klang am Lebensende kann etwas Schönes und Wertvolles sein, für den Sterbenden sowie auch für die Angehörigen und Zugehörigen. Aber ich greife voraus.

Und atme zuerst einmal tief ein und aus. Wie beginnt man so ein Thema? Eigentlich sollte der Blog Palliativ- und Sterbebegleitung mit Klang heißen.

Sterben, auch ich verwende lieber Worte wie Lebensende oder letzte Lebensphase, denn es fühlt sich leichter an, vielleicht auch weiter weg.

Sterbebegleitung klingt so absolut, aber sterben ist absolut, das Leben läuft darauf hinaus. Absolut ist auch, dass es in unserer Gesellschaft fast wie ein Tabu klingt. Und wenn dann noch Palliativ dazukommt, wird es beinah bitter.

Man stirbt nicht, sondern geht in Frieden, entschläft oder wird heimgeholt und manchmal auch erlöst. Eigentlich sehr schöne Begriffe, denn so sollte es sein, in Frieden gehen dürfen, entschlafen oder heimgeholt werden. Tröstlich. Da klingt Palliativbegleitung schon wieder ernüchternd.

Nehmen wir doch den Tod und das Sterben wieder friedvoll an, vielleicht sogar mit Zuversicht und tröstend. Jeder wird diesen Weg gehen, irgendwann und wohin auch immer.

Während der Hospitation bei der SAPV-Saarschleife (Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung) hatte ich die Möglichkeit, schauen zu dürfen, wie wertvoll es ist, beim Sterben nicht nur palliativ begleitet zu sein. Wenn Zeit für Gespräche ist, mit dem sterbenden Menschen und auch den Angehörigen. Wenn zugehört wird mit der Akzeptanz, dass eine Krankheit das Leben beendet und der Achtsamkeit, auch in dieser Zeit Lebensqualität zu ermöglichen. Besonders berührt hat mich die Dankbarkeit in den Augen eines älteren Herrn, einfach mal fragen zu können welcher Wochentag eigentlich ist, um für sich Orientierung zu finden.

Doch was hat das alles mit Klang zu tun?

Klangerleben gehört zu den Sinnesempfindungen. Der Hörsinn ist der erste Sinn, der embryonal entwickelt ist und wohl der letzte, der im Sterben aufgegeben wird.

Und hier können die Klangschalen bedeutsam werden. Der Klang achtsam gespielter Klangschalen berührt das Innerste. Man kann ruhig sagen, berührt den Menschen in seiner Ganzheit: den Körper, den Geist und die Seele. Klangräume können eine ruhige, entspannte Atmosphäre schaffen, in der Sicherheit und Geborgenheit Platz finden. Im Sterbeprozess, in der letzten Lebensphase und in Verbindung mit einer unheilbaren Krankheit, die die Lebenszeit sehr bewusst endlich macht.

Wenn der Körper schmerzt und das Leben mühsam erscheint. Die An- und Zugehörigen inbegriffen sind und sich doch vielleicht auch hilflos fühlen. Hier kann Klang Momente der Entspannung anbieten. Einmal nur lauschen, ins Sein kommen und für eine Zeit das Außen vergessen.

Der Klang behutsam angespielter Klangschalen, kann den Geist zur Ruhe bringen, kann nochmal Raum schaffen und verbinden, mit sich, mit dem Hier und Jetzt, jenseits der empfundenen Mühsal. Vielleicht auch den Körper nochmal als Ort des Wohlbefindens erleben lassen.

Klang kann der endlichen Lebenszeit ein Stück Ruhe, Frieden und damit vielleicht auch ein Stück Lebensqualität vermitteln. Die Urerfahrungen von Klängen und Geräuschen aus der embryonalen Phase kann einen Raum von Sicherheit, Geborgenheit und Urvertrauen bilden. Klang kann tröstlich sein. Klang gemeinsam erlebt kann im Verbindenden vielleicht auch das Loslassen etwas leichter werden lassen.

Klang in der Palliativ- und Sterbebegleitung sollte immer ein von Achtsamkeit, Respekt und Empathie getragenes Thema sein. Vielleicht kann Klang am Lebensende auch den Begriffen: in Frieden gehen, heimgehen und sanft entschlafen eine neue und tröstliche Tiefe geben.

Susanne

 

Ebenfalls interessant Leise Töne – für tiefe Entspannung oder auch Klangmassage und geren kannst du mit mir Kontakt aufnehmen ♥.